Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)

Auszug - Stadtumbau Forst (Lausitz) hier: Vorstellung des Teilprojektes "Das Forster Tuch"  

 
 
2. Sitzung des Planungsausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Planungsausschuss
Datum: Mi, 24.03.2004 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 20:35
Raum: Sitzungsraum P211
Ort: Rathaus Promenade 9, 03149 Forst (Lausitz)

Herr Goldschmidt informierte die Ausschussmitglieder darüber, dass im Rahmen des Stadtumbaus eine neue Plattform geschaffen werden soll, die Öffentlichkeitsarbeit

Herr Goldschmidt informierte die Ausschussmitglieder darüber, dass im Rahmen des Stadtumbaus eine neue Form der Öffentlichkeitsarbeit geschaffen werden soll. Damit soll erreicht werden, dass die Forster Bürgerinnen und Bürger wissen, was in ihrer Stadt passiert, wie sie mitwirken und mitgestalten können. Weiterhin sollen neue und nachhaltige Projekte auf den Weg gebracht werden. Mit dem Forster Tuch soll die Öffentlichkeitsarbeit nach außen erreicht werden. Die Gedanken gehen dahin, den lokalen Wirtschaftskreislauf wieder in Gang zu bringen. Dies wird eine der Hauptaufgaben des Projektes “Das Forster Tuch” sein.

 

Herr Kissling von Spacewalk stellt den Ausschussmitgliedern das Teilprojekt “Das Forster Tuch” vor. Die Stadt Forst (Lausitz) hat eine Vielzahl von Problemen – Lösungen sind nicht in Sicht. Was ist zu tun? Klar ist, eine wie auch immer geartete Entwicklung kann nicht von außen, sondern nur von innen durch die Bewohner selbst geschehen. Das heißt, die Betroffenen müssen selbst zu Mitgestaltern in eigener Sache werden. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, einzelne Probleme zu lösen, sondern Lösungskompetenz zu erlangen. Das Forster Tuch entwirft einen neutralen Übungsraum, der jedem Akteur einen individuellen Zugang entsprechend seiner Voraussetzungen ermöglicht. Jeder kann mitgestalten. Schritt für Schritt wird nicht nur geredet, sondern umgesetzt. Die innerhalb dieses Prozesses entwickelten und eingeübten Kommunikations- und Organisationsstrukturen können auf alle Bereiche der Stadt­entwicklung übertragen werden. Die dadurch gewonnene Lösungskompetenz ist die Basis für die weitere Entwicklung aus der Stadt heraus.

 

Bei allen Aktionen wurden Befragungen durchgeführt, Fragebögen verteilt. Dieses Material wird zusammen mit der Gruppe Planwerk aufbereitet, dann werden verschiedene Szenarien ent­wickelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und so zur Diskussion gestellt.

 

Dieses Projekt “Das Forster Tuch” wurde am 17.03.2004 beim Ministerium für Stadtentwick­lung, Wohnen und Verkehr vorgestellt und fand großes Interesse beim Minister. Spacewalk lädt des­halb alle Ausschussmitglieder und Bürger der Stadt Forst (Lausitz) zum Bürgerforum am 15.04.2004 auf den Marktplatz (Doppelcontainer) ein.

 

Herr Lindner dankte Herrn Kissling für die umfangreichen und interessanten Informationen und bat um Meinungsäußerung des Ausschusses.

 

Herr Buttermann erinnerte daran, dass der Abriss am Marktplatz auf der Grundlage eines städte­baulichen Wett­bewerbes erfolgte. Es sollte daher vorrangig daran gearbeitet werden, die alten Strukturen dort wieder entstehen zu lassen und mit Kleinteiligkeit Investoren angeworben werden. Dazu führte Herr Reibetanz aus, dass momentan nicht mit einer Bebauung in diesem Bereich gerechnet werden kann, da die finanziellen Mittel dafür fehlen und auch keine Förde­rungen vom Land gewährt werden. Aus diesem Grund hat man sich für das jetzige Verfahren entschieden, um diesen Bereich in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Langfristig wird es darum gehen, diesen Bereich wieder baulich zu entwickeln, da es das Herzstück der Stadt ist. 

 

Herr Menzel fand den Vortrag sehr spannend und imponierend und ist glücklich darüber, dass mit diesem Verfahren vor allem auf die Jugend zugegangen wird. Herr Lindner findet es besonders bemerkenswert, dass mit dem Forster Tuch eine so große Breitenwirkung für den Stadtumbau in Forst erreicht wird. Dies ist letztlich der Verdienst von Spacewalk, die es geschafft haben, in Kommunikation mit den Forster Bürgern zu kommen und versuchen, möglichst viele Bereiche miteinander zu verknüpfen - dies ist einmalig in Deutschland.

 

Herr Kissling sieht das Gesamtprojekt noch am Anfang. Bisher ging es um das Forster Tuch, jetzt müssen die anderen Aspekte vorangebracht werden. Im August wird es einen Kongress zum Stadtumbau in Forst geben, wo die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, mit Autoren von außerhalb Kontakt aufzunehmen.

 

Herr Goldschmidt wies abschließend darauf hin, dass es der Stadt darum geht, lokale Initiativen zu erzeugen, die nicht nur über den Stadtumbau im engeren Sinn, sondern auch über die gesell­schaftliche Entwicklung nachdenken. Es ist jetzt das Ziel, die Stadt von der wirtschaftlichen Seite zu stärken, so dass die Kraft auch wieder aus der Stadt heraus kommt. Es wäre wünschens­wert, wenn die Planungsausschussmitglieder eigene Ideen entwickeln und in dieser Sache auch ihre Teilnahme am Bürgerforum am 15.04.2004 sichern könnten.

 

Herr Buttermann verlässt die Ausschusssitzung.