Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)

Auszug - Informationen zum Baumschutz / Baumpflege in der Stadt Forst (Lausitz)  

 
 
26. Sitzung des Bau- und Umweltausschusses
TOP: Ö 4.1
Gremium: Bau- und Umweltausschuss
Datum: Do, 28.09.2006 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:15 - 19:30
Raum: Sitzungsraum P211
Ort: Rathaus Promenade 9, 03149 Forst (Lausitz)

Herr Kunick kommt zur Ausschussitzung

Herr Kunick kommt zur Ausschusssitzung.

 

Frau Rohn vom Tief- und Gartenbauamt der Stadt Forst (Lausitz) gab einen sehr umfangreichen Überblick über den Baumschutz und die Baumpflege in der Stadt Forst (Lausitz). Sie wies darauf hin, dass es in der Stadt Forst (Lausitz) ca. 10.000 kommunale Bäume an Straßen und Plätzen, in Grün- und Parkanlagen und in kommunalen Einrichtungen gibt. Es gibt einen sehr hohen Altbaumbestand, d. h. die Bäume sind ca. 80 bis 100 Jahre alt. Der Ursprung liegt hier in vom aufstre­benden Bürgertum  lancierten Verschönerungsmaßnahmen. Weiterhin gibt es einen stark anwachsenden Jungbaumbestand durch umfangreiche Baumaßnah­men mit Neupflan­zungen in der Nachwendezeit. Die mittlere Generation fehlt zum großen Teil.

 

Die Lebenserwartung der Bäume kann unter optimalen Standortbedingungen bei einigen Baum­arten durchaus mehrere hundert Jahre betragen. Die Standortbe­dingungen sind aber durch die Umwelteinflüsse und anthropogene Beeinträchti­gungen selten optimal. Daher haben Straßen­bäume heute eine Standzeit von ca. 60 bis 75 Jahren.

 

Zum Zustand der Bäume führte Frau Rohn aus, dass ein großer Teil des Altbaum­bestandes bereits am Ende seiner Lebenserwartung ist. Ursachen sind vor allem Folgeschäden durch Bau­maßnahmen der letzten 15 Jahre, nicht mehr zu behebende Pflegedefizite sowie Sanierungs­stau wegen finanzieller Engpässe. Auch bei Jungbäumen zeigen sich bereits Vergreisungser­scheinungen und Defizite in der Herstellungspflege.

 

Weiterhin wies Frau Rohn auf die Kontrolle und Pflege des kommunalen Baum­bestandes hin, was vor allem auch der Verkehrssicherungspflicht der Stadt geschuldet ist. Anhand von Fotos unterstrich sie die Kontroll- und Pflegetätigkeit. Abschließend wies sie darauf hin, dass aufgrund der nicht ausreichend zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel diese Arbeiten nur mit mini­malstem Aufwand betrieben werden können.

 

Herr Kliche dankte Frau Rohn für die Ausführungen und bat um Anfragen und Hinweise der Ausschussmitglieder.

 

Herr Winkler fragte an, ob das Holz gefällter Bäume im Stadtgebiet nicht verkauft werden kann. Dazu führte Frau Rohn aus, dass man sich sicherlich diese Option offen halten kann, jedoch ist vor der Baumfällung ungewiss, in welchem Zustand sich der Baumstamm befindet, ob er durch Schädlingsbefall stark geschädigt ist und somit für einen Verkauf nicht in Frage kommt. Momen­tan wird es so gehandhabt, dass auf Anfrage von Bürgern dieses Holz abgeholt werden kann, weil damit der Verwaltung die Entsorgungskosten entfallen. Ein Gewinn wird derzeit jedoch nicht erzielt. Herr Winkler bat trotzdem darum, dass sich die Stadt Forst (Lausitz) diese Option offen halten sollte. Herr Dunkel gab in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass er versucht hat, das Holz der Bäume im Bereich des Straßenbaus Euloer Straße zu vermarkten, was ihm aber nicht wirklich gelungen ist.

 

Herr Dunkel fragte an, wie viele Schäden in den letzten 15 – 20 Jahren an Menschen durch herunterfallende Astteile bzw. Äste oder umgebrochene Bäume entstanden sind, die der Stadt Forst (Lausitz) angezeigt und auch beglichen wurden. Frau Rohn führte aus, dass es seit der Zeit, wo sie im Amt ist, keine derartigen Schadensmeldungen in Forst (Lausitz) gab. Sie verwies jedoch auf einen schweren Unfall mit Todesfolge an der B 169. Ins Blicklicht sollten aber nicht nur die Schäden am Menschen, sondern vielmehr auch die durch umstürzende Bäume und herabfallende Äste hervorgerufenen Sachschäden gerückt werden, wovon es in Forst (Lausitz) bereits eine Vielzahl gab, so z. B. im Domsdorfer Kirchweg, wo ein Baum auf ein Wohnhaus fiel.

 

Trotzdem wurde von Herrn Dunkel eingeschätzt, dass es relativ wenig Schäden gab. Seitens der Verwaltung sollte geprüft werden, wie viel Schäden es genau waren, die dann durch den KSA beglichen wurden.

 

Frau Rohn ging abschließend noch auf die Anfrage von Herrn Winkler aus der letzten Ausschusssitzung ein, wo er anfragte, wie viele Bäume aufgrund der ernormen Hitzeperiode im Sommer eingegangen sind. Frau Rohn führte aus, dass dies schwer feststellbar sei. Es wurde in den Sommermonaten alles unternommen, auch mit Hilfe von Feuerwehr, THW und Bevölke­rung, dass die Bäume genug Wasser bekamen. Ein “Hitzeopfer” ist auf jeden Fall die “Dicke Eiche”, wo aber eine Ersatzpflanzung erfolgt. Ansonsten sind nicht mehr Bäume einge­gangen als unter normalen Bedingungen.