Vorlage - SVV/0371/2016 (neu)  

Beschlussvorschlag:

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Forst (Lausitz) beschließt die Weiterentwicklung des Schulstandortes Grundschule Keune einschließlich Hortgebäude und Turnhalle.

Die Verwaltung wird beauftragt:

1. die Finanzen für die Planungsleistungen der Leistungsphase 1 und 2 zu akquirieren und die Ausschreibung der Planungsleistungen Leistungsphase 1 und 2 zur Sanierung des Grundschulstandortes Keune einschließlich Neubau Sporthalle mit Freifläche sowie Hortbereich unter nachfolgenden Rahmenbedingungen durchzuführen:

1. Sanierung der Schulgebäude unter Berücksichtigung einer einzügigen Grundschule nach der Raumprogrammempfehlung des MBJS und den ergänzenden Raumvorgaben der Schulkonferenz der Grundschule Keune;

2. Optimierung der Grundrisse der Schule, ggf. auch Grundrisserweiterung unter Berücksichtigung eines möglichst funktional geschlossenen Ablaufs der Unterrichtsdurchführung sowie Beachtung der Durchführbarkeit von größeren Schulveranstaltungen und der Sozialarbeit an dieser Schule einschließlich barrierefreier Anforderung auf dem gesamten Schulstandort;

3. Außenbereichskonzept für den Schulbetrieb mit Optimierung des Haupteingangsbereiches, Kurzparkmöglichkeit zum Bringen der Schulkinder sowie Besucherparkplätze, zweckmäßige Fahrradabstellbereiche und verschiedene Aktivitätsbereiche für die Pausenzeiten einschließlich Ruhe- und Sitzbereiche;

4. Optimierung der Grundrisse für den Hortbetrieb auf dem Grundschulstandort, ggf. auch Grundrisserweiterung in funktional geschlossener Form der beiden Hortgebäude unter Berücksichtigung der Vorgaben des Landesjugendhilfeausschusses und weiteren Räumen für Besprechungen, Hortleiter/-in und Horterzieher/-innen, Rückzugsraum für Kinder sowie Bewegungsraum und Erfüllung barrierefreier Anforderungen;

5. Separate Außenbereichsentwicklung für den Hortbetrieb nach Vorgaben des Landesjugendhilfeausschusses und Möglichkeiten zur Ausübung von verschiedenen Ballspielarten, Nutzung von Spielgeräten und Rückzugsmöglichkeiten für Hortkinder entsprechend den Vorgaben des Kita- und Hortausschusses;

6. Berücksichtigung des Anlieferverkehrs und Beachtung der Feuerwehrzufahrt;

7. Abriss der alten Turnhalle und Errichtung eines Neubaus am bisherigen Standort nach der Musterprogrammempfehlung des MBJS zur Planung von Sporthallen, Ausstattung und Freiflächen für eine einzügige Grundschule sowie Schaffung einer Rundlaufstrecke und einer Wurfballanlage für Schlagball;

8. Modernisierung aller baulichen und technischen Anlagen.

2. den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung einen Finanzierungs- und Ablaufplan vor Baubeginn zur Entscheidung vorzulegen.

Erläuterungen:

Das derzeitige Hauptgebäude der Grundschule Keune wurde 1971 fertiggestellt. Die beiden älteren Gebäude wurden um 1900 errichtet. Bis zum heutigen Tag sind keine umfassenden Sanierungsarbeiten durchgeführt worden. Ausgehend von der Nutzungsdauer sind die technischen und die baulichen Anlagen sanierungs- und modernisierungsbedürftig.

Im April 2016 wurden Nutzer und Partner der Schule über die geplante Sanierung informiert und gebeten, ihre Hinweise und Anregungen aus ihrer Sicht für die weitere Planung mitzuteilen.

Zur Bewertung der erforderlichen Maßnahmen für die Sanierung und Modernisierung des Schulstandortes in Keune sind Planungsbüros mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie beauftragt worden. Die Grundlage dafür bildete der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 15.07.2016. Ziel der Studie ist die Darstellung der Maßnahmen mit ggf. zu bildenden Bauabschnitten, Übersicht der zu erwartenden Betriebskosten und die Ermittlung des finanziellen Aufwandes als Grundlage für die Vorbereitung der Aufgabenstellung.

Folgende Planungsbüros wurden beteiligt:

      ARCUS Planung + Beratung Bauplanungsgesellschaft mbH Cottbus

      Dipl.-Ing. Matthias Galke, Büro für Hochbauplanung und Bauüberwachung Forst (Lausitz)

      Architekturbüro Berger & Fiedler Cottbus

Innerhalb der Studie wird von der Sanierung des Bestandes mit Erweiterungsfläche ausgegangen unter Berücksichtigung der Anforderungen an einen einzügigen Schulbetrieb. Bei der Turnhalle, so die Studie, lohne sich eine Sanierung nicht. Hier wird ein Neubau empfohlen, der dann auch die erforderliche Größe hat.

Die Kostenschätzung wurde nach DIN 276 2008-12 in den Kostengruppen gegliedert. Die Unterteilung erfolgte nach den Gebäuden, wobei die Aufteilung in Bauabschnitten ähnlich erfolgen kann:

Hauptgebäude              ca. 2.170.000,00 EUR

Erweiterungsneubau              ca. 1.270.000,00 EUR

Hortgebäude I (rotes Gebäude)              ca. 770.000,00 EUR

Hortgebäude II (gelbes Gebäude)              ca. 800.000,00 EUR

Hort-Verbindungsbau               ca. 790.000,00 EUR

Neubau Turnhalle              ca. 1.230.000,00 EUR

Die Schätzung beinhaltet die Kosten für Außenanlagen und Baunebenkosten, ohne Ausstattung.

Die Planungskosten der Leistungsphase 1 und 2 auf der Grundlage der geschätzten Baukosten einschließlich eines angenommenen Umbauzuschlages von 20 v.H. betragen ca. 150.000,00 EUR brutto.

Im Ergebnis der Auswertung der Machbarkeitsstudie wurden die vorgenannten Rahmenbedingungen für die Ausschreibung der Planungsleistungen erarbeitet. Die Ausschreibung ist aufgrund der geschätzten Baukosten von ca. 7,1 Mio EUR brutto europaweit durchzuführen. Für die Ausschreibung der Planungsleistungen wird ein Zeitrahmen von ca. 12 Monaten benötigt.