Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)

Auszug - Information zum geplanten Projekt "Freie Oberschule" durch Vertreter der entsprechenden Initiative  

 
 
Sondersitzung des Ausschusses für Kultur, Bildung und Soziales
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales
Datum: Mo, 22.11.2010 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:25
Raum: Grundschule Nordstadt, Mehrzweckraum
Ort: Frankfurter Straße 48, 03149 Forst (Lausitz)

Herr Zuber informiert, dass die Gründung einer freien Oberschule mit einem Grundschulteil das Schulentwicklungskonzept der Stadt Forst (Lausitz) tangiert

Herr Zuber informiert, dass die Gründung einer freien Oberschule mit einem Grundschulteil das Schulentwicklungskonzept der Stadt Forst (Lausitz) tangiert. Eine freie Oberschule bedeutet eine zusätzliche Oberschule für die Stadt Forst (Lausitz). Der geplante Grundschulteil würde eine weitere Grundschule für die Stadt Forst (Lausitz) bedeuten. Herr Pfitzmann und Herr Böhm als Vertreter der Initiative wurden eingeladen, um über ihr geplantes Projekt zu informieren.

 

Herr Böhm begrüßt die anwesenden Ausschussmitglieder und Gäste.

 

Herr Böhm stellt klar, dass es sich um eine private Initiative von Herrn Pfitzmann und Herrn Böhm und weiteren Mitstreitern handelt. Es ist kein Projekt der evangelischen Grundschule.

 

Herr Böhm erläutert mit Hilfe einer Präsentation das Projekt “Freie Oberschule”. Er weist darauf hin, dass in der Präsentation wenig über den Grundschulteil zu sehen sein wird. Die Initiative will den Beschluss der Stadtverordneten zu Schulentwicklungskonzeption abwarten. Bei Erhalt der derzeitigen Grundschulstandorte wird von der Errichtung eines Grundschulteiles Abstand genommen.

Herr Böhm sieht das Potenzial für eine freie Oberschule vorrangig in den Forster Kindern, die bisher in Schulen außerhalb von Forst beschult werden. Er schätzt ein, dass jährlich insgesamt 30 bis 40 Schüler der Stadt Forst (Lausitz) außerhalb der Stadt beschult werden und sieht daher die Existenzberechtigung für eine weitere Oberschule mit einer Klassenstärke von ca. 20 Schülern (einzügig) gegeben. Ziel ist es für Eltern eine Wahlmöglichkeit zu schaffen.

Zur Finanzierung möchte Herr Böhm in diesem Rahmen nicht viel sagen. Er gibt Auskunft, dass die Schule in den ersten drei Jahren über Eigenmittel, nicht mit Landeszuschüssen finanziert werden muss. Ab dem 4. Jahr setzen Landeszuschüsse ein und dann können die ersten drei Jahre eventuell refinanziert werden.

Die pädagogische Arbeit an der freien Oberschule soll nach dem Model der integrativ organisierten Oberschule, das heißt Unterricht im Klassenverband, aufgebaut werden. Die Schüler werden hier in Lerngruppen differenziert auf den Abschluss vorbereitet. Deutsch und Mathematik sollen im Zentrum stehen. Zusätzliche Profilierungen soll es geben (Naturwissenschaften und Fremdsprachen) Er erläutert die geplante Stundentafel. Auch die freie Oberschule ist an Rahmenlehrpläne, Lehrinhalte und Wochenstundentafeln gebunden.

 

Im Anschluss besteht die Möglichkeit Fragen an Herrn Böhm oder Herrn Pfitzmann zu stellen.

 

Herr Zuber äußert, dass er bisher davon ausging, dass der Trägerverein der evangelischen Grundschule Antragsteller, bzw. Initiator für eine frei Oberschule ist. Aus der heutigen Darstellung ist jedoch zu entnehmen, dass es sich um eine private Initiative handelt.

 

Herr Böhm erklärt, dass die Initiative aus dem Personenkreis des Trägervereins der evangelischen Grundschule hervorgeht. Es wurde im Verein, im Vorstand und in der Mitgliederversammlung über die Initiative zur Gründung einer freien Oberschule diskutiert. Im Ergebnis wurde festgelegt, dass der Trägerverein in Eulo sich auf den Schulstandort Eulo konzentrieren möchte.

 

Herr Zuber wertet es als offizielle Mitteilung, dass es sich um eine reine Privatinitiative handelt, ohne das der Trägerverein juristisch dahinter steht. Dem stimmt Herr Böhm zu.

 

Herr Zuber kommentiert im weiteren Verlauf das Zahlenmaterial aus der Präsentation von Herrn Böhm und zeigt Differenzen auf. Nach Auffassung der Stadt Forst (Lausitz) besteht ein Schülerpotenzial für 2 Klassen pro Jahrgang für die Schulform Oberschule. Die Bildung einer freien Oberschule hätte die Auflösung der Gutenberg Oberschule zur Folge. Er befürchtet weiterhin, dass aufgrund der anfangs wenigen Schüler und des daraus resultierenden schmalen Lehrkörpers, kein optimaler Unterricht stattfinden kann. Herr Zuber gibt noch einmal zu verstehen, dass er die beste Bildung für die Kinder der Stadt Forst (Lausitz) möchte. Aus dem Grund wird die Stadt Forst (Lausitz) die Bildung einer freien Oberschule nicht unterstützen. Er appelliert an die Initiatoren im Interesse der Kinder die Initiative zu überdenken, den Kurs zu ändern und gemeinsam mit der Gutenberg Oberschule zu arbeiten.

 

Im weiteren Verlauf stellen die Ausschussmitglieder Fragen zur pädagogischen Arbeit in der freien Oberschule. Herr Böhm beantwortet diese Fragen. Sie befürchten, dass nicht jedes Fach von pädagogischen Fachkräften unterrichtet wird und zweifeln an der Finanzierbarkeit der Schule. Frau Dreßler fragt, ob ein pädagogisches Konzept beim Ministerium eingereicht wurde.

 

Herr Böhm teilt mit, dass ein pädagogisches Konzept bis März 2011 eingereicht werden muss, wenn der Schulbetrieb mit dem Schuljahr 2012/2013 aufgenommen werden soll. Mehrere pädagogische Fachkräfte haben bereits Interesse bekundet, an der freien Oberschule zu arbeiten. Anfangs werden es Honorarkräfte sein, die nur für das durch sie zu unterrichtende Fach an die freie Oberschule kommen. Herr Böhm weist zusammenfassend noch einmal darauf hin, dass es sich bezüglich der Bildung einer freien Oberschule bisher um eine Idee handelt. Die Initiatoren wollen das Interesse der Bürger abwarten. Wenn sich kein Bedarf ergibt, dann wird es auch keine freie Oberschule geben. Dann wird die evangelische Grundschule mit der Gutenberg Oberschule kooperieren.