Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)

Auszug - Besichtigung Grundschule Keune mit Hort "Pfiffikus"  

 
 
3. Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sport
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport
Datum: Mo, 27.01.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:30 - 21:25
Raum: Grundschule Keune
Ort: Keuner Straße 100, 03149 Forst (Lausitz)

Herr Rother begrüßt die Ausschussmitglieder in der Grundschule Keune, wo heute der bauliche Zustand besichtigt werden soll, damit sich jeder eine Meinung bilden kann. Er übergibt das Wort an Herrn Zuber.

 

Herr Zuber: Schulschließung und Schulweiterführung des Schulstandortes Keune wurden in der Vergangenheit intensiv diskutiert. Entsprechend dem Antrag der Stadt beim Bildungsministerium aufgrund der Schülerzahlentwicklung erfolgte der Bescheid zur Weiterführung der Grundschule als Schulstandort. Wegen der damaligen Beschlusslage wurden in der Schule nur kleinere Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt und über Teilthemen gesprochen, wie u. a. der Toilettenzustand im Hortgebäude und undichte Wasserstellen im Dachgeschoss.

Der heutige Vor-Ort-Termin soll den Ausschussmitgliedern die objektive bauliche Situation an der Grundschule verdeutlichen und über die tatsächlichen Bedingungen informieren.

Ergänzend zum Schulstandort haben die Stadtverordneten den Abriss und Neubau der  Turnhalle entschieden, die Baumaßnahmen liegen im Zeitplan. Im Dezember des vergangenen Jahres wurde durch Beschluss der Stadtverordneten die Verwaltung mit der Prüfung beauftragt, ob die Schulsanierung weitergeführt oder neben dem Turnhallenbau ein Schulneubau errichtet werden soll. Diese Prüfung erfolgt zurzeit.

 

Frau Förster begrüßt die Ausschussmitglieder. Sie ist seit drei Jahren Schulleiterin an dieser Schule, wo 150 Schülerinnen und Schüler lernen. Bis auf die 3. Klasse (mit jeweils 16 Kindern zweizügig) sind alle Klassen einzügig mit 25 - 28 Kindern. Besichtigt wird nicht jeder Klassenraum der Schule, sondern schwerpunktmäßig verschiedene Räume im Schul- und Hortgebäude. Sie informiert zum Toilettenproblem im Hortgebäude. Das Pappdach aus den 80er Jahren muss ständig repariert werden. Durch den Hausmeister wurden Räume malermäßig saniert. Die Kinder müssen sich das Hortgelände am Vormittag teilen, hier sind einige Spielgeräte. Den Hort besuchen 101 Kinder, die im Hortgebäude auf engstem Raum untergebracht sind. Es ist eine „Schule für gemeinsames Lernen“. Die Förderräume wurden selbst eingerichtet, auch durch die Aktivität und das Engagement des Hausmeisters.

 

Die Schul- und Hortgebäudebesichtigung erfolgt von 18:40 - 19:35 Uhr.

Anschließend informiert Frau Förster über zahlreiche Schulprojekte und Arbeitsgruppen.

 

Herr Rother bedankt sich für die ausführlichen Informationen zu den Aktivitäten in der Schule und die Schulführung. Im Vergleich mit anderen Schulen ist die bauliche Substanz dieser Schule in einem schlechten Zustand.

 

Herr Nitzschke informiert zu den Toiletten im Hortgebäude: Ein Planungsbüro wurde mit der Erarbeitung der Baupläne beauftragt. Die Realisierung erfolgt in den Sommerferien und in den zwei Wochen Osterferien, um so wenig wie möglich Schulzeit in Anspruch zu nehmen. Sie wird von Grund auf saniert.

 

Frau Dreßler: Die Kritik von Herrn Stenzel in der letzten Stadtverordnetenversammlung war berechtigt (keine Investitionen mehr, sondern Neubau). Sollte aufgrund der baulichen Mängel etwas passieren, wird gefragt: Was wurde unternommen, erfolgte eine Anzeige, warum sind die Mängel nicht abgestellt worden? Die Schüler müssen gute Lernbedingungen und die Lehrer vernünftige Arbeitsbedingungen vorfinden. Es wird schnellstmöglich eine neue Schule gebraucht.

 

Herr Nitzschke: Das Schulgebäude hat stellenweise ein undichtes Pultdach. Es sste das komplette Dach erneuert werden, ebenfalls die Elektrik.

 

Die Frage von Frau Dreßler nach den Kosten für die Toilettenerneuerung beantwortet Herr Nitzschke mit ca. 50.000 €.

 

Herr Stenzel: Die heutige Besichtigung hat gezeigt, dass ein Schulneubau notwendig ist. Dafür tragen die Stadtverordneten eine hohe Verantwortung und müssen gemeinsam handeln.

 

Herr Nitzschke zur Frage von Frau Fischer nach dem defekten Spielgerät im Hort aus dem letzten Ausschuss: Bei der Begehung im Frühjahr wurde eingeschätzt, dass es zwar noch benutzbar ist, aber Reparaturarbeiten dringend notwendig sind. Bei einer weiteren Begehung im Herbst musste es dann gesperrt werden. Ein neues Spielgerät wird beschafft bzw. ist bestellt (Lieferzeit bis 16 Wochen).

 

Herr Staudacher ist über die schlechte Bausubstanz der Schule sehr erschrocken, die aber nicht erst jetzt, sondern während vieler Jahre entstand. Er stellt folgende Frage: Wann ist mit der Machbarkeitsstudie für den neuen Schulstandort zu rechnen? Aufgrund der Altersstruktur- und Schülerzahlentwicklung sollte die neue Schule nicht nur einzügig, sondern zweizügig geplant und der jetzige Baukörper nicht kopiert, sondern entsprechend den zukünftigen Raumkonzepten erweitert werden.

 

Herr Zuber: Beschlussvorlage und Genehmigung beinhalten eine einzügige Schule. Geburten und Zuzüge lassen keine Prognose für eine erhöhte Schülerzahl zu. Eine andere Situation entsteht, wenn das Land die Richtlinie für die Schülerzahl einer Klasse ändern würde. Fünf Grundschulen und eine weiterführende Schule sind ausreichend, so dass ein zusätzlicher Zug in Keune nicht notwendig ist. Das Raumprogramm muss überdacht werden und ist Bestandteil der Planung.

 

Herr Nitzschke: Als Schulstandort soll das Areal neben der Turnhalle entwickelt werden. Eine Firma wurde beauftragt (Kostendarstellung sowie Vergleich Sanierung und Neubau). Betrachtet werden muss auch die Zugänglichkeit (Straßenausbau). Die Unterlagen werden  bis Februar/März vorliegen.

 

Frau Dreßler bemerkt, dass das Schulthema nicht erst jetzt, sondern auch in den vergangenen Jahren auf der Tagesordnung stand, nur die Schlussfolgerungen wurden nicht betrachtet. Jetzt muss es eine Lösung geben.

 

Frau Sonntag fragt, ob ausschließlich dieser Neubau betrachtet wurde oder auch ein Neubau am jetzigen Standort als 3. Variante.

 

Herr Nitzschke: Auch die Variante Abriss und Neubau am Standort wurde dem Planer als Aufgabe gestellt. Die Abrisskosten der Gebäude würden jedoch den Kostenrahmen sprengen.

 

Frau Sonntag spricht den Lehrkräften ein großes Kompliment für die inhaltliche Gestaltung der Beschulung aus. Aber auch die Sicherheit für das Personal und die Kinder muss gegeben sein. 

 

Frau Beyer, S.: Könnte auch mit einem Containermodell auf veränderte Schülerzahlen zeitnah reagiert werden?

 

Herr Zuber: Eine Containerlösung ist nicht vorgesehen; denn Problem der Schule ist nicht Platzmangel, sondern die Bausubstanz. Containerlösung gab es bereits an anderen Standorten in der Stadt mit schlechten Erfahrungen. Dies ist zurzeit keine Option.  

 

Herr Engwicht: In der Stadtverordnetenversammlung wurde eine interne Standortuntersuchung ohne Kosten beschlossen. Er nimmt an, dass diese Überprüfung nichts ergab. Somit geht das jetzige Handeln über den Auftrag der Stadtverordnetenversammlung hinaus. Die Stadtverordneten hätten über das interne Ergebnis informiert werden müssen.

 

Herr Nitzschke zur Frage von Frau Fischer nach dem verschmutzten Spielsand auf dem Hortgelände: Bei groben Verunreinigungen des Spielsands erfolgt Erneuerung. Die bereits im Kinder- und Jugenddorf und Freibad eingesetzte neue Technologie (Reinigung durch eine Maschine) wird auch hier angewandt. Die Ausführung erfolgt jetzt.