Auszug - Fragestunde für die Einwohner  

Herr Dr. Jaehn erkundigt sich, inwieweit die Stadt Vorbereitungen zur Bewältigung der Corona-Krise getroffen hat, auch finanzielle Mittel betreffend.

Herr Zuber: Die Bevölkerung wird zur Entwicklung der Ausbreitung des Corona-Virus über die Medien informiert. Für eine sachliche und wissenschaftliche Betrachtung hat sich die Stadt an den Werten des Robert-Koch-Instituts orientiert. Auch die Empfehlungen des Gesundheitsministers Spahn basieren auf Empfehlungen dieses Instituts und anderer Einrichtungen, wenn es darum geht Epidemien und Pandemien eskalierend zu betrachten. Aufgrund erhöhter Fallzahlen in Deutschland, die sich aber nicht auf Brandenburg konzentrieren, aktivierte die Bürgermeisterin in der vergangenen Woche eine Koordinierungsgruppe, die mehrfach zusammenkam. Ebenfalls in der letzten Woche wurden 3.500 Eltern-Briefe mit Hygiene-Hinweisen über die Einrichtungen (Schulen und Kitas) verteilt. Plakate mit wichtigen Hygiene-Regeln des Bundesamtes für gesundheitliche Aufklärung sind im Umlauf. Ergänzt wird dies durch eigene Internet-Informationen und die fortlaufende Sensibilisierung der Beschäftigten. Zusätzlich wurden Infektionsschutzmaßnahmen geprüft und veranlasst, wie flächendeckende Zurverfügungstellung von Desinfektionsmaterial in den Verwaltungsgebäuden. Der Landkreis bestätigte heute den ersten Fall einer Infektion, es wurde Hausquarantäne angeordnet. Die Stadt ist im ständigen Austausch mit dem Gesundheitsamt des Landkreises und dem verantwortlichen Dezernenten, der das Gesamtverfahren führt. Die Lausitz Klinik Forst wird morgen ein Screening-Zentrum eröffnen mit der Möglichkeit zum Testen. Nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz sind die Gesundheitsämter der Landkreise in der Federführung und Gesamtverantwortung, auch bei Schließung von Einrichtungen und der Festlegung von Quarantäne. Betrachtet wurde auch die Unterbringung in Objekten außerhalb der Hausquarantäne, hierbei würde ein erheblicher Bedarf an Fachpersonal entstehen. Hilfsorganisationen kündigten an, dass für eine Zentralunterbringung  Infektionsschutzmaterial nicht in ausreichemden Maß und für einen längeren Zeitraum zur Verfügung steht. Deshalb zurzeit die Konzentration auf Hausquarantäne. Probleme könnte es auch bei der Betreuung von Pflegebedürftigen durch die Hauskrankenpflege geben, hier wären dann Einzelfallentscheidungen zu treffen. Die notwendigen Maßnahmen müssen entsprechend der Lagesituation angepasst werden.

Herr Dr. Jaehn: Was passiert mit negativ getesteten Personen, die aus Gebieten mit Infizierten zurückkamen? Werden Veranstaltungen abgesagt? Gibt es Zutrittsverbote, z. B. für die Stadtbibliothek oder die Stadtverwaltung?

Herr Zuber: Morgen wird der Stab in der Kreisverwaltung zwecks Abstimmung tagen. Das Gesundheitsamt sucht zurzeit Kontaktpersonen auf, geht Hinweisen nach und wertet sie aus. Auswirkungen auf Veranstaltungen in der Stadt Forst (Lausitz) müssen im Einzelfall betrachtet werden. Zwei größere Veranstaltungen sind der Frühjahrsputz am 25.03. (Lage wird beobachtet und bei Bedarf Absage) und der Feuerwehrball am 28.03., der wahrscheinlich nicht stattfinden wird, da hier eine Quarantäne Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr hätte.