Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)

Auszug - Information zum derzeitigen Stand des Ausstellungskonzeptes Brandenburgisches Textilmuseum  

 
 
6. Sitzung des Werksausschusses des Eigenbetriebes Kultur, Tourismus, Marketing Rosenstadt Forst (Lausitz)
TOP: Ö 7
Gremium: Werksausschuss des Eigenbetriebes Kultur, Tourismus, Marketing Rosenstadt Forst (Lausitz)
Datum: Di, 11.08.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:45 - 21:03
Raum: Sitzungsraum L204
Ort: Rathaus Lindenstraße 10-12, 03149 Forst (Lausitz)
SVV/0170/2020 Information zum derzeitigen Stand des Ausstellungskonzeptes Brandenburgisches Textilmuseum
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Verfasser:Herr Dr. Klußmann
Federführend:Eigenbetrieb Kultur, Tourismus, Marketing Rosenstadt Forst (Lausitz) Bearbeiter/-in: Schultz, Silvia

Herr Dr. Klußmann informiert analog zum übersandten Ausstellungskonzept mit seiner Präsentation über den derzeitigen Bearbeitungsstand. Das Vorkonzept aus dem Jahr 2008 mit den dreiulen Umwelt, Textil und Stadt-/Regionalgeschichte musste überarbeitet werden wegen der Integration des Archivs verschwundener Orte, des Kirchlichen Informationszentrums und der Stadtbahn „Schwarzen Jule“. Er erläutert ausführlich die Themenfelder 1 - 4 mit den einzelnen Modulen.  

 

Herr Herzberg hat ein Problem mit dem im Konzept enthaltenen Begriff Ostlausitz. Forst ist Mittelpunkt der Niederlausitz. Die Sachsen haben den Begriff der Westlausitz ausgewählt, eigentlich sind sie aber Mittelpunkt der Oberlausitz. Er würde den Begriff Mittelpunkt der Niederlausitz wählen, um größeren Spielraum für die Akquise von Fördermitteln (d./pl.) zu haben.           

Herr Dr. Klußmann äert, dass der geografische Mittelpunkt für die Niederlausitz Cottbus ist und ein großes Gebiet in Polen, östlich der Neiße liegt. Der Begriff ist nur ein Vorschlag.

 

Frau Sonntag kann die Themenfelder nachvollziehen, ist aber skeptisch, ob dieser Umfang zu schaffen ist. Sie schlägt vor, für die inhaltliche Umsetzung der Themenfelder an einzelne Partner heranzutreten und diese einzubeziehen bzw. auch rdermittelgeber zur finanziellen Unterstützung. Die Darstellung der Entwicklungsgeschichte der Stadt und ihrer Bürger spielt eine entscheidende Rolle. Die Themenfelder sind gut miteinander verbunden. Um den Textinhalt für die Besucher zu erweitern, könnte noch über einen Link eine zweite Seite eingerichtet werden. Wichtig ist auch die Darstellung in englischer Sprache.

 

Herr Schilensky schlägt vor, auch das wichtige Thema Strukturwandel darzustellen. Um dies zu dokumentieren, könnte mit Schulen zusammengearbeitet und Zeitzeugen aus der Textilindustrie befragt werden. Damit würde überregionales Interesse für das Museum geweckt werden.

Herr Dr. Klußmann: Das Thema ist im Konzept enthalten (Entwicklung ab 1990).

 

Frau Sonntag: Der Rosengarten sollte unbedingt in der Gartenkultur als besonderes  Alleinstellungsmerkmal, entstanden als Bürgergarten aus der Bürgerschaft, mitbeworben werden. Gleichzeitig ist auch die Freizeit-, Kultur- und Sportentwicklung von der Vergangenheit bis zur Gegenwart in die Betrachtung und Darstellung einzubeziehen. Die Industriekultur führte auch zum Rosengarten. Die einzelnen Stationen/Räume sollten auch separat zu betrachten sein und ein pädagogisches Konzept in dieser Richtung entwickelt werden (z. B. für den Besuch von Schulklassen).   

 

Herr Engwicht fragt, ob ein Audioguide geplant ist, mit dem man an einzelnen Stationen Grundinformationen oder bei Bedarf mehr Inhalt abrufen nnte. Technisch wäre die Umsetzung einfach, auch in Verbindung mit der Mehrsprachigkeit. Bitte diese Variante ebenfalls in Bezug auf Kosten prüfen.

Herr Dr. Klußmann: Audioguides sind in Museen üblich. Der Einsatz muss gezielt erfolgen und wird in die Betrachtungen einbezogen.     

 

Herr Renner weist auf die Einbeziehung der damaligen Forster Sportschule hin. Vielleicht könnten erfolgreiche Sportler dieser Schule gefunden und dargestellt werden, die Sport- und somit Stadtgeschichte geschrieben haben.

 

Herr Schilensky bedauert erneut, dass im Museum keine Gastronomie vorgesehen ist.

Herr Dr. Klußmann: Ein Café-Automat ist angedacht. Problem ist, einen Pächter zu binden. Das Raumprogramm beinhaltet wenig Fläche für den gastronomischen Bereich.

 

Herr Herzberg kann sich vorstellen, dass im Ausstellungs-/Versammlungsbereich ein mobiler Caterer Getränke bei Veranstaltungen anbietet.

Herr Dr. Klußmann: Ein Caterer wäre gezielt für 3 - 4 Stundenglich, aber nicht für den normalen Museumsbesucher. Die Automatenlösung mit Sitzmöglichkeit im Eingangsbereich wird umgesetzt.

 

Herr Paeschke bezeichnet den Entwurf des Ausstellungskonzeptes als sehr gut. Eine große Vielfältigkeit der einzelnen Stationen ist entstanden. Viele Anregungen der Stadtverordneten und Abfragen an einzelnen Stationen nnten digital eingebaut werden, ohne Bindung an mehr räumliche Kapazitäten (z. B. über Audiotechnik). Wichtig hierbei ist die Dreisprachigkeit in Deutsch, Polnisch und Englisch. Die digitale Verknüpfung der technischen Entwicklungen aus Vergangenheit und Zukunft und auch die digitale Aufnahme neuer Themen sollten verstärkt werden. Er regt an, die F 60-Förderbrücke als technisches Denkmal video-technisch im Kohlebereich darzustellen und sich regional umzuschauen, wer dies mitentwickeln könnte.

 

Herr Herzberg nimmt an, dass der Entwicklungsstand des Konzeptes noch nicht abgeschlossen ist und Gedanken bzw. Hinweise der Fraktionen und aus der Öffentlichkeit noch einfließen werden. Wann ist die Endfertigung geplant? Folgen müsste ein Finanzierungskonzept. In welchem Zeitraum erfolgt die Konzeptumsetzung?

 

Herr Dr. Klußmann: Der Entwurf wird der Öffentlichkeit zur Diskussion vorgestellt, um ein Feedback zu bekommen. Des Weiteren müssen auch neben den Innenarchitekten die Gestalter einbezogen und die Kosten im Einzelnen konkret untersetzt werden.

 

Herr Palm: Das Konzept ist für den Eigenbetrieb eine wichtige Arbeitsgrundlage, auch für die Beantragung von Fördermitteln zur Weiterentwicklung des Konzeptes und die konkrete Ausstellungsplanung sowie das Einholen einer externen Fachexpertise.

 

Herr Zuber: Das Konzept ist als Informationsvorlage am 19.08.2020 auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses und wird am 04.09.2020 in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Dies wäre Grundlage für die nächsten Schritte (Vorsprache beim Kulturministerium betreffs weiterer finanzieller Mittel). Hier ist Antragsfrist im Oktober.

 

Herr Engwicht bemerkt, dass voriges Jahr im Haupt- und Wirtschaftsausschuss die Erarbeitung eines Grob- und Finanzkonzeptes beschlossen wurde. Das Finanzkonzept ist zeitnah nicht zu schaffen. Wichtig für den Bauausschuss am 20.08.2020re die Abstimmung dieses Konzeptes mit der Baugenehmigungsplanung. Wirkt sich die Ausstattungsplanung auf die Bauplanung aus?

 

Herr Dr. Klußmann: Problem ist, dass die Bauplanung vor der Ausstattungsplanung begann.  Er hat versucht, das Ausstellungskonzept so gut wie möglich an die gegebene Baukubatur anzupassen.

 

Frau Sonntag betont die Wichtigkeit der Medien- und Infrastrukturausstattung für die zukünftigen modernen Welten. Hierbei könnte es Ausstellungsräume mit besonderen Ansprüchen geben. Gut an der Vielschichtigkeit ist die mögliche Straffung, wenn die Fördermittel nicht ausreichen. Wichtig und im Konzept enthalten ist auch, dass nicht nur ein digitales Museum entsteht, sondern den Besuchern allseitiges Wissen vermittelt wird sowie Maschinen und Modelle die Vorstellungskraft verdeutlichen. Interessant bei den Themenfeldern ist ebenfalls die Verbindung der Nachkriegszeit mit der Stadtentwicklung bzw. städtebaulichen Entwicklung.

 

Paeschke: Ebenfalls wichtig ist auch die Verbindung zwischen praktischem Erleben und Nachvollziehbarkeit der Stadtgeschichte über Jahrhunderte. Dies kann digital dargestellt und mit Filmen/Bildern aufgearbeitet bzw. zusammengefügt werden. Kerngeschäft sollte die Textiltechnik als Alleinstellungsmerkmal sein, was die Stadt von anderen abhebt und auch für die Beantragung von Fördermitteln verwendet werden kann, ergänzt mit der wirtschaftlichen Energieproduktion von Tagebauen und Kraftwerken. Auch der Maschinenpark könnte je nach Platzbedarf entweder präsentiert oder digital dargestellt werden.

 

Herr Zuber spricht Herrn Dr. Klußmann und dem mitwirkenden Team einen großen Dank der Verwaltungsleitung aus. Das Konzept hat eine komplexe Perspektive, verbunden mit der Chance, dass die Stadt ihre Würde und ihren Stolz zurückbekommt, dargestellt an einem Ort mit erlebbarer Identität und generationsübergreifender glichkeit zur Weitergabe. Das Museum sollte aber auch innovativ sein mit Ausstellungskonzepten, wofür jetzt die Grundsteine gelegt wurden zur zukünftigen Integration von dreidimensionalen virtuellen Welten. Im Rahmen der Projektentwicklung waren die Kosten dieses Projektes, das nicht als Museum, sondern als Industriebau konzipiert war, eine Herausforderung. Deshalb wurden bereits Flächen, Etagen und Ausstellungsbereiche sowie logistische Möglichkeiten reduziert und auch der Bereich der Sonderausstellungen wird kleiner sein. Dieses Konzept ist im Mindestrahmen entwickelt worden.

 

Herr Paeschke dankt Herrn Dr. Klußmann im Namen des Ausschusses. Das Konzept bildet eine solide Grundlage für die weitere Arbeit.