Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)

Vorlage - SVV/0658/2006  

 
 
Betreff: Stadtumbau Ost, Bereich Aufwertung und Zukunft im Stadtteil
hier: Information zu den Planungen
"Gestaltung Stadtpark Mitte, 2. BA" u n d
"Gestaltung Freiflächen Otto-Nagel-Straße 14/16 und 22/24"
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Verfasser:Frau Schödel
Federführend:Tief- und Gartenbauamt Bearbeiter/-in: Kornegger, Petra
Beratungsfolge:
Bau- und Umweltausschuss Entscheidung
04.05.2006 
23. Sitzung des Bau- und Umweltausschusses zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Der Bau- und Umweltausschuss wird über die Planungen der Bauvorhaben

 

“Gestaltung Stadtpark Mitte, 2. BA”   u n d

“Gestaltung Freiflächen Otto-Nagel-Straße 14/16 und 22/24”

 

informiert.

 

 

 

Erläuterungen:

Erläuterungen:

 

Bauvorhaben: Sanierung Stadtpark Mitte Forst

hier: Erweiterung 2. BA  Wegebau (Programm ZiS und BSI)

 

 

Erläuterungen zum Projekt und zur Finanzierung

 

Die Grünanlage “Stadtpark Mitte” als im Zentrum der Stadt Forst befindliche Grünfläche mit Ursprung in einem ehemaligen Friedhof ist unattraktiv und fast ungestaltet. Der vielfrequentierte Mittelweg ist in sehr schlechtem Zustand, da er vor einigen Jahren lediglich mit etwas Schotter befestigt wurde.

Die Nebenwege, welche noch die ehemaligen Grabfelder erkennen lassen, sind unbefestigt und auf Grund der geringen Nutzung mit Gras eingewachsen. Es gibt wenige defekte Ausstattungselemente. Die Zugänge von der Frankfurter und der Bahnhofstraße aus sind schlecht gepflastert, unattraktiv und uneinladend für Parkbesucher. Eine im Park vorhandene Plattenfläche mit ehemaliger, zzt. funktionsuntüchtiger Sitzmauer bietet einen verwahrlosten Anblick.

Die Kindertagesstätte Friedrich Fröbel und der Evangelische Kindergarten sind direkte Anlieger und Nutzer des Parks, ebenso die Senioren der Tagespflegestation aus der Cottbuser Straße. Für diese Nutzergruppen bietet die Grünanlage derzeit kaum Möglichkeiten der Erholung, im Gegenteil, es gibt eher Gefahren durch defekte Bauelemente, kaputte Wege und zunehmende Vermüllung.  

Der Bestand an Großbäumen ist gut, jedoch die Artenvielfalt gering. Strauchwerk als Unterschlupf und Nahrungsquelle für Kleingetier sowie zur optischen Aufwertung des Parks ist nur in Form von Wildaufwuchs vorhanden.

Insgesamt lädt die Grünanlage in ihrem gegenwärtigen Erscheinungsbild nicht zum Verweilen ein, trägt ihrem historischen Ursprung und ihrer Zentrumslage mit den dazugehörigen Nutzungsanforderungen in keiner Weise Rechnung.

Eine Sanierung des Parks ist also dringend notwendig.

 

Im Zuge der Neugestaltung sollen gestalterische und ökologische Aspekte verbessert werden, die Historie der Parkanlage –nämlich ehemaliges Begräbnisfeld Forster Ahnen- wird zum Leitthema. Künstlerisch und geschichtlich wertvolle, erhaltens- und sehenswerte Grabmale stellen Kunstwerke dar, die den Bürgern unbedingt als Zeitzeugen zugänglich gemacht werden sollen. Weiterhin ist die Anbindung in Richtung Otto-Nagel- und Blumenstraße durch teilweise Öffnung der Parkumgrenzung sowie durch Rückbau von Altbausubstanz und Vernetzung der Grünstrukturen vorgesehen.

 

Um den Park vor dem gänzlichen Verfall zu retten, wurden durch das Tief- und Gartenbauamt der Stadt Forst (Lausitz) Planungen erarbeitet, die die Sanierung des Baumbestandes, die Sanierung der Friedhofsmauer und der historischen Grabmale sowie die Neugestaltung des Parks zum Inhalt haben. Da das Parkgelände im ZIS- Gebiet liegt, war es der Stadt Forst (Lausitz) erstmals möglich, Fördermittel für die Aufwertung dieser Grünanlage zu binden.  Bereits im Jahr 2003 wurde die Sanierung des wertvollen Baumbestandes durchgeführt. Ende des Jahres 2005 fanden die Arbeiten zur Aufarbeitung der Mauer und zur Rekonstruktion der kunstvollen Grabmale ihren erfolgreichen Abschluss.  

Damit sind die Voraussetzungen zur Parkneugestaltung geschaffen.

 

 

Da ursprünglich damit gerechnet wurde, dass die Sanierung der Umfassungsmauer sowie der historischen Grabmale bis in das Jahr 2006 hinein dauert, wurde die Finanzierung auch für diese Zeitspanne beantragt.

Mit Fertigstellung der Arbeiten an der Mauer zum Ende des Jahres 2005 verblieb ein Teil der beantragten und nicht zur Mauersanierung benötigten Fördermittel bei der ILB. Die genaue Summe beträgt 50.391,18 €.

Um diese Mittel für die Durchführung weiterer Maßnahmen im Stadtpark Mitte verwenden zu können, wurde per 30.01.2006 ein Antrag zur Erweiterung des Zuwendungszwecks des 2.Ba gestellt. Rückbauarbeiten und der komplette Wegebau wären finanzierbar, da die Stadt Forst (Lausitz) in ihrem Haushaltsplan 2006 die Ausgabe 71.300 €  (incl. der Fördermittel) verankert hat und über den Landkreis Spree- Neiße eine BSI- Förderung in Höhe von 25 % der Gesamtausgabe, als Betrag 23.766 €, als Kofinanzierung per 04.04.2006 beantragt wurden.

Insgesamt ergibt sich eine Summe von 95.066,66 €, die bei Bewilligung zum Wegebau im Rahmen der Gesamtmaßnahme “Sanierung Stadtpark Mitte Forst” sinnvoll verwendet werden könnte.

 

Folgende Leistungen sind als Erweiterung des 2. BA vorgesehen:

Nach dem Rückbau der Flächenbefestigungen, Mauern, Fundamente und dem Aushub für die neuen Wege und Plätze, werden unter Wiederverwendung des Natursteinpflasters in den Zugangsbereichen die Hauptachse, die Nebenwege und drei Sitzbereiche angelegt. Dabei wird das alte Wegesystem nachvollzogen. Die Ausführung der Wege erfolgt in wassergebundener Decke mit gelber Saba- Gehwegmischung mit Wegebreiten von 2 bis 3 m. Es ist die Anlage unterschiedlich gestalteter Sitzbereiche geplant, die mit verschiedenen Plasterbelägen, wie Klinkerpflaster, Granitgroß- und Kleinpflaster sowie Mosaikpflaster versehen sind.

Ein wichtiger Aspekt, der für die Durchführung des Wegebaus spricht, ist die Tatsache, dass ebenfalls im Jahr 2006 an der nördlichen Grenze des Parks (Otto-Nagel- Straße) zwei Baulücken über das “Stadtumbauprogramm” gestaltet werden, die jeweils Wegeanbindungen zum Park beinhalten.    

In Verlängerung der Fruchtstraße wird z.B. ein Weg direkt in den Park führen, die Hauptachse kreuzen und in einem besonderen Zielpunkt, dem “Denker” enden. Diese Figur erinnert wiederum an den alten Friedhof, denn hier war sie gemäß historischer Fotos als Grabmal zu sehen. Künftig soll diese Plastik nun den Endpunkt der neu zu schaffenden Nord- Süd- Achse bilden. Der zweite Weg endet im Park auf einem kleinen Platz, auf dem Bänke stehen und restaurierte Grabmale zu bewundern sind.

Ohne die Maßnahme “Wegebau” würden die Anbindungen im Park fehlen und die Wege aus den neugestalteten Baulücken- Grünflächen förmlich ins Nichts führen.

 

Insgesamt soll durch die Erweiterungsmaßnahme  die Neugestaltung der Grünfläche “Stadtpark Mitte Forst” weitergeführt werden. Gemäß Kostenberechnung reicht die Finanzierung für Rückbauarbeiten und die komplette Anlage des Wegesystems aus.

Die im 2. BA sanierten Mauern und Grabmale können durch die Erschließung mittels der neuen Wege erst richtig erreicht und betrachtet werden.

Die kunstvollen Grabmale als geschichtliche Zeitzeugen der Stadt Forst (Lausitz) sollen ins Bild gerückt  werden und die Parkanlage durch Wegevernetzung und bessere Anbindung an vorhandene oder zu entwickelnde Strukturen aufgewertet und erlebbar gemacht werden.  

 

Die Baumaßnahme ist mit den zuständigen Behörden und den Trägern öffentlicher Belange

abgestimmt. Die Fördermittelzusagen sind noch offen.

 

 

 

 

Bauvorhaben: Freiflächengestaltung O.- Nagel- Straße 14/16, 22/24

(Programm Stadtumbau Ost /Aufwertung)

 

 

Erläuterungen zur Gestaltung Otto- Nagel- Str. 14/16

                                

Nach dem Rückbau der Wohngebäude der Otto- Nagel- Str. 14-16 und dem Zukauf eines

5 m breiten Geländestreifens durch den Eigentümer der Haus- Nr. 12 sowie eines 3 m breiten Streifens durch den Eigentümer der Haus- Nr. 18, hat die Stadt Forst (Lausitz) das Areal der entstandenen Baulücke erworben. Der Bereich soll im Jahr 2006 als Zugang zum südlich angrenzenden Stadtpark Mitte gestaltet werden, zur Erschließung des Parks aus der Nordstadt und zur besseren Grünvernetzung innerhalb der Stadt Forst dienen.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Gestaltung der ca. 949 m² großen Fläche folgendermaßen geplant:

An der Otto- Nagel- Straße bildet ein wirkungsvoller Pergolenhof die eigentliche Eingangssituation. Die Pergolen stellen auch gleichzeitig die Kante des Straßenraumes dar.

Ein drei Meter breiter, mit zwei Rankbögen überspannter Weg führt dann zwischen zwei restaurierten Grabmalen hindurch geradewegs zum Rundweg des Stadtparks Mitte. Platz und Weg werden in wassergebundener Decke, analog der Wege im Stadtpark, ausgeführt.

Pergolen und Rankbögen sind aus stabilen Metallkonstruktionen der Farbe purpurrot und werden mit unterschiedlichen Kletterern bepflanzt.

Die gesamte übrige Fläche, die bereits nach dem Abriss mit Kulturboden angedeckt wurde, wird mit Bodendeckern sowie Deck- und Blütensträuchern unterschiedlicher Blüten- und Blattfarben bepflanzt. Das Thema der rechteckigen Grundstücksform und der quadratischen Pergolenanordnung spiegelt sich im Pflanzmuster wider. Sechs Tupelobäume (Höhe 15-25 m, frosthart, prachtvolle Herbstfärbung) sorgen zusammen mit 1000 Narzissen und den Sträuchern das ganze Jahr über für reichlich Blatt- und Blütenschmuck auf der Fläche.     

Eine zweijährige Anwachs- und Entwicklungspflege ist Bestandteil des Projektes.

Auf Grund des baldigen Flächenschlusses der Bepflanzung wird der Pflegeaufwand nach abgeschlossener Entwicklungspflege relativ gering sein.

 

Erläuterungen zur Gestaltung Otto- Nagel- Str. 22/24

 

Nach dem Rückbau der Wohngebäude der Otto- Nagel- Str. 22-24 und dem Zukauf eines

5 m breiten Geländestreifens durch den Eigentümer des Hauses Nr. 26, hat die Stadt Forst (Lausitz) das Areal der entstandenen Baulücke erworben. Der Bereich soll im Jahr 2006 als Zugang zum südlich angrenzenden Stadtpark Mitte gestaltet werden, zur Erschließung des Parks aus der Nordstadt in Verlängerung der Fruchtstraße und zur besseren Grünvernetzung innerhalb der Stadt Forst dienen. Um dieses Ziel zu erreichen, enthält die Gestaltung der ca. 1108 m² großen Fläche folgende Maßnahmen:

An der Otto- Nagel- Straße bildet in Weiterführung der Fruchtstraße ein an den Versatz der Gebäude angepasster Pergolenhof die eigentliche Eingangssituation. Der vorhandene KOV würde mitten in diesem Vorplatz stehen, er muss umgesetzt und erneuert werden. Der sich anschließende, zwei Meter breite Weg führt dann zwischen den restaurierten Grabmalen und Mauerresten hindurch geradewegs zum Mittelweg des Stadtparks Mitte. Die Sichtachse aus Richtung Fruchtstraße in den Park wird geradlinig offen gehalten. Baumneupflanzungen mit Gefülltblühenden Kirschen (Fortsetzung der Baumgruppen in der Fruchtstraße, Höhe 10-15 m) verlängern die östliche Raumkante der Häuserflucht der Fruchtstraße. Vorplatz und Weg werden in wassergebundener Decke, analog der Wege im Stadtpark, hergestellt.

Die Pergolen sind auch auf dieser Fläche aus stabilen Metallkonstruktionen der Farbe purpurrot und werden mit unterschiedlichen Kletterern bepflanzt.

Die gesamte übrige Fläche, die bereits nach dem Abriss mit Kulturboden angedeckt wurde, wird mit Bodendeckern sowie Deck- und Blütensträuchern unterschiedlicher Blüten- und Blattfarben bepflanzt.

Das Thema der rechteckigen Grundstücksform und des Versatzes der Pergolenanordnung spiegelt sich im Pflanzmuster wider. 1000 Narzissen entfalten im Frühjahr einen hübschen Blütenschmuck auf der Fläche.     

Eine zweijährige Anwachs- und Entwicklungspflege ist Bestandteil des Projektes.

Auf Grund des baldigen Flächenschlusses der Bepflanzung wird der Pflegeaufwand nach abgeschlossener Entwicklungspflege relativ gering sein.

 

Beide Maßnahmen sind dringend erforderlich, damit die freigelegten Flächen nicht erst verwildern und verschmutzen. Die Neugestaltungen fügen sich harmonisch in das Stadtbild der Forster Nordstadt ein, sind auf Grund der Verbindung mit dem vorhandenen Stadtpark sehr sinnvoll führen zu einer Verbesserung der Wohnbedingungen der Bürger.

 

Die Gestaltungen der beiden Flächen sind mit den zuständigen Behörden sowie mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt und wurden am 24.01.2006 im Sanierungsbeirat sowie am 26.01.2006 im Planungsausschuss vorgestellt. 

Die Förderung erfolgt über das Stadtumbauprogramm in einer Höhe von zwei Dritteln der Bausumme. Die geschätzten Baukosten liegen bei rund 85.000 €uro.