Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)
Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Wirtschaftsausschuss bestätigt die nachfolgenden Entwurfsplanungen:
1. Ausbau B 112/L 49 Erneuerung Kanäle Triebeler Straße, Muskauer Straße, Teichstraße, Berliner Straße und Sorauer Straße
2. Schmutzwasserableitung Forst (Lausitz) Triebeler Straße (PW bis Am Wasserwerk), Am Wasserwerk (östlicher Teil), Grabenweg (östlicher Teil
3. Elsterstraße, Regenentwässerung, Abschnitt C
4. Niederschlagswasserableitung Forst (Lausitz) Aufmündung Noßdorfer Straße auf die Spremberger Straße
5. Erneuerung Schmutz- und Niederschlagswasserableitung Frankfurter Straße, 3. TA Erläuterungen:
Zu 1.:
Um die Sicherheit, Funktionsfähigkeit und Dichtheit der Kanäle langfristig zu erhalten bzw. zu verbessern, ist es notwendig, das Kanalnetz sukzessive zu sanieren oder zu erneuern. Soweit es technisch sinnvoll ist, werden die dazu erforderlichen Bauvorhaben vorzugsweise mit Straßenbaumaßnahmen koordiniert. Der Landesbetrieb Straßenwesen (LS) als Baulastträger der Bundes- und Landesstraßen ist federführend für diese Baumaßnahme verantwortlich.
Im Bereich der geplanten Straßenbaumaßnahme ist es erforderlich, die Schmutz- und Niederschlagswasserkanäle zu erneuern. Die Erneuerung der Schmutzwasserkanäle fällt in die Verantwortung des Eigenbetriebes. Für die Niederschlagswasserkanäle zeichnet sich der LS verantwortlich, bis auf die Stiche in den kommunalen Straßen. Diese liegen ebenfalls in der Verantwortung des Eigenbetriebes.
Vom Sammelschacht in Höhe der Teichstraße bis zum Bauende in der Berliner Straße ist der Schmutzwasserkanalbau im unterirdischen Rohrvortrieb vorgesehen. Die übrigen Bereiche werden in offener Bauweise verlegt. Die Gesamtmaßnahme wird auf der Grundlage einer Vereinbarung mit dem LS durch diesen ausgeschrieben. Ebenfalls erfolgt auf der Grundlage einer Kostenteilungsvereinbarung eine anteilige Kostenübernahme durch den Eigenbetrieb für den in Verantwortung des LS durchgeführten Niederschlagswasserkanalbau für das von kommunalen Flächen abfließende Niederschlagswasser.
Die Baukosten belaufen sich nach der Kostenberechnung auf 384.370,00 EUR für den Schmutzwasserkanal und auf 47.600,00 EUR für den Niederschlagswasserkanal.
Zu 2.:
Die Kanäle in den betreffenden Straßen sind älter als 70 Jahre. Das Sohlgefälle ist sehr gering und liegt häufig unter 2 %. Im Extremfall geht die Sohlneigung gegen 0 (1 cm auf 44 m). Die durchgeführte TV-Befahrung zeigt häufig Schadstellen. Risse mit Wurzeleinwüchsen, Querschnittseinengungen durch einragende Stutzen und Scherbenbildung schränken die Funktionstüchtigkeit stark ein. Die Folge sind häufige Schadensereignisse, die durch laufende Unterhaltungsmaßnahmen beseitigt werden müssen.
Der Zustand der Kanäle wurde entsprechend der ATV-M 149 Tabelle 1 bewertet. Die meisten Haltungen weisen Schäden auf, die den Zustandsklassen 0 oder 1 entsprechen. Bei diesen Klassen ist sofortiges bzw. kurzfristiges Handeln erforderlich. Bei den höher bewerteten Kanalabschnitten wurden ebenfalls Undichtigkeiten verschiedener Art erkundet, die bei der Lage im Wassergewinnungsgebiet (Trinkwasserschutzzone II bzw. III) eine Gefährdung des Grundwassers darstellen. Daher haben auch diese Kanalhaltungen bei der Schadensbehebung höchste Priorität.
Der Eigenbetrieb plant deshalb die Erneuerung alter, maroder Kanäle im Süden der Stadt. Der vorliegende Bereich bildet einen Teil der Gesamtmaßnahme. Den ersten Teil bildete die Errichtung des Pumpwerkes Höhe Stephanweg.
Im Plangebiet ist der Ersatzneubau der Schmutzwasserkanäle und Grundstücksanschlussleitungen vorgesehen. In der Triebeler Straße soll ein neuer Schmutzwasserkanal die alten Kanäle beidseitig der Straße ersetzen. Dieser wird zum Teil im unterirdischen Rohrvortrieb verlegt. In der Straße Am Wasserwerk wird der neue Kanal bis zum Anschluss an das Wasserwerk gebaut und im Grabenweg wird vorerst eine Haltung ersetzt. Die Kanäle im Weißagker Weg in der Fabrikstraße und der Kanal aus Richtung Keune werden an den neuen Kanal umgebunden.
Die alten Kanäle in der Straße Am Wasserwerk und im Grabenweg müssen jedoch vorerst noch funktionstüchtig bleiben, um die Entwässerung der südwestliche Bereich zu garantieren. Eine direkte Umbindung an den neuen Kanal ist wegen der Tiefenlage der Kanäle gegenwärtig noch nicht möglich. Dies kann erst erfolgen, wenn die weiteren Teile der Gesamtmaßnahme realisiert sind.
Die Baukosten belaufen sich nach der Kostenberechnung auf 422.125,00 EUR.
Zu 3.:
Der Abschnitt C der Elsterstraße (Sperlingsgasse bis Ende Bebauung) dehnt sich über eine Länge von 300 m aus und wird mit einer 4,75 m breiten Asphaltdecke ausgebaut, die insgesamt eine Fläche von 1.500 m² einnimmt. Über die gesamte Länge des Abschnitts C erstreckt sich eine Versickerungsrigole.
Im Abschnitt C wird das Wasser in einer Rinne in der Fahrbahnmitte gesammelt und über eine aus Betonfertigteilen hergestellte Muldenrinne mittels Straßeneinläufen mit überfahrbaren Deckeln in den unter der Straße liegenden Rigolenkörper geleitet. Der Rigolenkörper gewährleistet eine Speicherung und verzögerte Abgabe des anfallenden Wassers. Sollte bei einem Starkregenereignis die Rigole das anfallende Wasser nicht aufnehmen können, erfolgt die Einleitung des überschüssigen Regenwassers über einen Notüberlauf in den Regenwasserkanal in der Sperlingsgasse.
Die Baukosten belaufen sich nach der Kostenberechnung auf 28.560,00 EUR.
Zu 4.:
Bereits bei kleineren Regenereignissen sammelt sich das Niederschlagswasser in größerem Umfang vor dem Grundstück Noßdorfer Straße 2 am Fahrbahntiefpunkt. Das Niederschlagswasser versickert dort nach örtlicher Beobachtung nur sehr langsam. Die Passierbarkeit des Nebenraumes ist für Fußgänger eingeschränkt. Der angrenzende Zaun wird daher regelmäßig durch Spritzwasser verschmutzt.
Der westlich gelegene befestigte Bereich wird bisher ebenfalls nicht gefasst und versickert allmählich im mit Großpflaster befestigten Fahrbahnbereich.
Entsprechend der abflusswirksamen Flächen ist eine Kostenteilung zwischen dem Eigenbetrieb und dem LS, dem Baulastträger der Landesstraße (Spremberger Straße), vorgesehen.
Die Niederschlagswassermengen werden über insgesamt fünf neue Straßenabläufe gefasst und in einer Rohrrigole aus Vollsickerrohr DN 200 aus PE-HD mit einer Wasseraustrittsfläche von 120 cm²/m im Fahrbahnbereich versickert. Die Rigole ist entsprechend der hydraulischen Berechnung 0,60 m hoch und 1,10 m breit. Ihre Länge beträgt 17,5 m.
Die Straßenwiederherstellung der Großpflasterfläche erfolgt in Abstimmung mit der Stadt Forst (Lausitz) sowie dem Eigenbetrieb über die gesamte Fahrbahnbreite in Asphalt.
Die Baukosten belaufen sich nach der Kostenberechnung auf 24.072,00 EUR.
Zu 5.:
Die Stadt Forst (Lausitz) plant den Ausbau der Frankfurter Straße, im Abschnitt zwischen der Elsässer Straße bis Cottbuser Straße. In diesem Abschnitt weist der Niederschlagswasserkanal erhebliche Schäden auf, sodass eine vollständige Erneuerung des Kanals erforderlich ist. Gleichzeitig werden die Grundstücksanschlussleitungen erneuert und die Straßenentwässerung an den neuen Kanal angeschlossen.
Bei dem Schmutzwasserkanal handelt es sich um ein gemauertes Maulprofil. Der Zustand des Mauerwerks erfordert keinen Sanierungsbedarf, lediglich die Schächte müssen erneuert werden.
Die Baukosten belaufen sich nach der Kostenberechnung auf 73.000,00 EUR für den Schmutzwasserkanal und auf 239.800,00 EUR für den Niederschlagswasserkanal.
In den beiliegenden Lageplänen sind die Kanaltrassen dargestellt. Anlagen:
Lagepläne |
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