Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)

Vorlage - SVV/0206/2020  

 
 
Betreff: Gedenken an Opfer des Holocaust
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Kostrewa
Federführend:SPD - Fraktion Bearbeiter/-in: Wolff, Josefine
Beratungsfolge:
Stadtverordnetenversammlung Entscheidung
30.10.2020 
9. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag:

 

Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt die Stadtverwaltung wie folgt:

 

  1. Die Geschichte und persönlichen Daten jüdischer Holocaust-Opfer aus Forst zu recherchieren.
  2. Mit dem Aktionskünstler Gunter Demning und dessen Team in Verbindung zu treten, um zeitnah „Stolpersteine“ in Forst zu platzieren.
  3. Die dafür notwendigen Finanzmittel aus dem Haushalt der Stadt Forst bereitzustellen und gleichzeitig eine Spendenaktion/ein Spendenkonto einzurichten.

 


Erläuterungen:

 

2020hrten sich mehrere wichtige Ereignisse der jüngeren Deutschen Geschichte zum 75. Mal. So unter anderem, die Befreiung Deutschlands vom Hitler-Faschismus durch die Alliierten und die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, welches als Sinnbild für den Holocaust an den Juden Europas und die vielen anderen Opfer in den Lagern der Nazis steht.

Die SPD Forst ist der Auffassung, dass es an der Zeit ist, auch in unserer Heimatstadt an die jüdischen Opfer des Holocaust sichtbar zu erinnern. Eine gute Möglichkeit dazu, neben dem Gedenkstein zur Forster Synagoge, bildet die Aktion „Stolpersteine“ durch den Aktionskünstler Gunter Demning.

Dabei werden „Stolpersteine“ an Orten, an denen jüdische Opfer des Holocaust einst lebten, sichtbar auf Gehwegen und Plätzen im Stadtbild platziert und erinnern so, allein durch ihr Vorhandensein, an die einstigen Opfer.

In Anbetracht der Tatsache, dass es in nicht allzu ferner Zeit überlebende Zeitzeugen nicht mehr geben wird, Vergessen und Verdrängen, Unbedarftheit und Desinteresse an der deutschen Geschichte und im Umgang mit dieser immer mehr um sich greifen, halten wir die stetige Erinnerung an die Geschehnisse in Nazi-Deutschland, und eben auch in Forst, für unverzichtbar.

Die Künstler-Aktion „Stolpersteine“ gilt mit mittlerweile 75.000 verlegten „Stolpersteinen“ in mehr als 1.200 Städten Deutschlands, so unter anderem auch in Guben, Eisenhüttenstadt, Cottbus, Finsterwalde, Senftenberg und vielen anderen Städten in Brandenburg, und weiteren „Stolpersteinen“ in über 25 Ländern Europas, als größtes Mahnmal weltweit.

Weiterhrende Informationen zu den „Stolpersteinen“ sind auf folgenden Internet-Seiten zu finden.

 

  1.                http://www.stolpersteine.eu/fag/ und 2. https://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine

 

Die Kosten für die Künstleraktion belaufen sich z.Z. auf 120 Euro pro Stolperstein plus Übernachtungskosten für den Künstler. Mit der Spendenaktion / dem Spendenkonto soll es Forster BürgerInnen ermöglicht werden, sich an der Finanzierung der „Stolpersteine“ und somit am Gedenken für die Holocaustopfer zu beteiligen.