Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)
Herr Dr. Kaiser erläutert ausführlich den Begriff Inklusion, die Umsetzung des Inklusionskonzeptes in der Grundschule Forst Mitte, die bauliche Ausgangssituation und das vorgesehene Raumprogramm. Es gibt einstimmige Beschlüsse der Schulkonferenz und des Hort-Ausschusses zum Gesamtkonzept.
Herr Stenzel war erschrocken über die in der Vorlage dargestellte bauliche Ausgangssituation der Grundschule (z. B. Elektrik, Fluchtwege) und sorgt sich um die Sicherheit der Kinder. Warum wurde nicht eher reagiert?
Frau Nitschke hat sich die Schule angesehen, dort herrscht tiefste DDR-Zeit. Mit dem Umbau dieser Grundschule wird nur eine Einrichtung betrachtet und wieder eine Art „Förderschule“ geschaffen. Enttäuscht ist sie auch, dass die Grundschule Nordstadt trotz EU-Richtlinien nicht barrierefrei umgebaut wurde. Wenn alle Schulen barrierefrei wären, könnte Inklusion an allen Schulen angeboten werden.
Herr Dr. Kaiser: Aufgrund des jetzigen Zustands der Grundschule soll die bauliche Anpassung erfolgen. Für die Kinder besteht keine Gefahrensituation, weil alle kommunalen Gebäude brandschutz- und arbeitsschutztechnisch turnusmäßig kontrolliert werden. Beanstandungen sind in Protokollen festgehalten und abzustellen. Aufgrund der Fallzahlen ist eine Inklusionsschule ausreichend, die keine „Sonderschule“ ist, sondern eine Schule mit gemischten Klassen.
Frau Dreßler äußert sich nochmals zum komplizierten bundesweiten Thema Inklusionsschulen bis hin zur Umsetzung in den Kommunen.
Herr Stenzel: Inklusion ist notwendig, aber der jetzige innere bauliche Zustand der Schule ist ein Problem. Warum wurden zuerst Dach und Fassade erneuert?
Herr Zuber: Die Reihenfolge bzw. das Abrufen von Förderprogrammen ist von der Stadt nicht zu beeinflussen und unterliegt äußeren Zwängen. Mit der Inklusionsschule wird keine Konzentration Behinderter geschaffen; denn in allen Schulen gibt es solche Fälle.
Herr Gebauer ging nochmals auf die Inklusionsprobleme der Grundschule Mitte ein. Er bestätigte, dass unter den gegebenen Umständen alles Mögliche für die Kinder getan wird und die Schulbedingungen „top“ sind.
Herr Dr. Jaehn hat als Arzt Zweifel an der Inklusion. Bei 120 Geburten im Jahr und 5 % Behinderten werden dann 6 behinderte Schüler die Grundschule Mitte besuchen. Inklusion ist nicht allein mit Räumen umzusetzen.
Frau Dreßler: Ist das sonderpädagogische Personal Aufgabe des Landkreises und wie viel gibt es?
Herr Dr. Kaiser: Mehrfach behinderte Fälle werden auch in Zukunft in anderen Schulen mit noch speziellerer Betreuung untergebracht. Er erläutert die verantwortlichen Stellen für das entsprechende Personal (Staatliches Schulamt, Sozialer Dienst und Fachbereich Soziales des Landkreises).
Herr Zuber erläutert die besondere Konstellation: Es gibt Arbeitsverträge mit dem Land für Lehrer und Sonderpädagogen, Arbeitsverträge mit dem Landkreis für Unterstützungskräfte und Arbeitsverträge mit der Stadt für Hausmeister, Schulsekretärin und Schulsozialarbeiter. Drei verschiedene Gruppen arbeiten gemeinsam in solch einer Schule. Der neue Entwurf des Landes konzentriert Lehrkräfte an den Schulen. Nicht vorgesehen ist eine finanzielle Beteiligung des Landes, um diese Schulen inklusionsfähig zu gestalten. Durch jetzt relevante Förderprogramme kann aber der Schulträger diese Aufgaben realisieren. Deshalb ist das Zeitfenster günstig zur Kompensierung und Realisierung für die Zukunft der Kinder in der Stadt.
Abstimmung Stadtverordnete:5/0/2 Abstimmung Sachkundige Einwohner:5/0/1 |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||