Bürgerinfo - Stadt Forst (Lausitz)

Auszug - Neubau eines Kinder- und Jugendzentrums am Standort Gubener Str. 10 und Abriss des vorhandenen Gebäudes Gubener Str. 10  

 
 
15. Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sport
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport Beschlussart: abgelehnt
Datum: Mo, 19.09.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:30 - 21:03
Raum: Sitzungsraum L203/L204
Ort: Rathaus Lindenstraße 10-12, 03149 Forst (Lausitz)
SVV/0468/2022 Neubau eines Kinder- und Jugendzentrums am Standort Gubener Str. 10 und Abriss des
vorhandenen Gebäudes Gubener Str. 10
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:SPD - Fraktion Bearbeiter/-in: Wolff, Josefine

Die Ausschussvorsitzende, Frau Zimpel, zeigt zu diesem TOP Befangenheit an und übergibt die Sitzungsleitung an den stellvertretenden Ausschussvorsitzenden, Herrn Staudacher. 

 

Herr Staudacher erläutert kurz den vorliegenden Antrag der SPD-Fraktion: Der Punkt 4 „Leistungen umwidmen für eine neue Idee“ wurde im letzten Finanzausschuss als neuer Punkt 1 in der Beschlussreihenfolge aufgenommen. Des Weiteren wird die Verwaltung beauftragt, entsprechende Anfragen beim Fördermittelgeber bzw. Land durchzusetzen, damit keine Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden können, insofern eine andere Variante geplant bzw. umgesetzt wird. Frau Korittke formuliert dies bis zum nächsten HWA bzw. zur SVV im Oktober.

 

Frau Zimpel: Die SPD-Fraktion möchte am Standort Gubener Straße 10 festhalten, obwohl ihr bewusst ist, dass nicht alle einer Meinung sein werden, aber alle möchten in der Stadt etwas für Kinder und Jugendliche bewirken. Die Fraktion hat sich für einen Abriss und Neubau verständigt, weil bei der damaligen Diskussion in der SVV zum Grundsatzbeschluss die Mehrheit für diese Variante statt Sanierung war mit der Argumentation, dass sie vielleicht kostengünstiger wäre. Die Fraktion möchte aber auch bewirken, dass das Thema vorankommt. Es wird vermittelt, dass die Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt wichtig ist. Bei Problemen der Eltern mit den Kindern ist der Sozialarbeiter vor Ort Ansprechpartner. Somit ist es auch eine Wertschätzung aller Träger der Sozial- und Jugendarbeit, in diesen Standort zu investieren. Sie bemerkt, dass es eine Beteiligung der Kinder und Jugendlichen zum Standort gab, die sich einige Tage in der Freizeit mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Für alle Fraktionen ist das Thema sehr emotional. Frau Zimpel hofft, dass man sich auf diesen Standort einigen kann; denn es gibt bereits Machbarkeitsstudien, Gelder sind geflossen, eine gute Außenanlage ist vorhanden, der Standort liegt in der Nordstadt, die strukturell nicht vergessen werden sollte.

 

Frau Maaß: In der Fraktion wurde über den Abriss diskutiert, der aus Sicherheitsgründen die beste Variante ist. Deshalb hat man sich u. a. dafür entschieden.

 

Herr Renner: Die Bürgermeisterin hatte bei einer früheren Diskussion zum Abriss des Gebäudes informiert, dass diese Variante nicht möglich ist, weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht.

Frau Zimpel: Die Vorlage wurde in Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsvorstand für Stadtentwicklung und Bauen erarbeitet. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz.

 

Frau Beier, Kathleen: Verschiedene Standorte wurden in der Vergangenheit betrachtet. Bereits seit 1990 geht es um die Gubener Straße, aber nichts ist passiert. Nun soll wieder investiert werden? In der Gubener Straße würde erneut ein Lärmpegel entstehen.

 

Herr Zuber: Es gab einen Beschluss der SVV zur Entwicklung des Standortes Gubener Straße und die Verwaltung hatte den Auftrag, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Projektmittel wurden akquiriert sowie Fördermittel beantragt und erhalten. Somit wurden die von den Stadtverordneten beschlossenen ersten Schritte umgesetzt. Es gab dann einen anderen Beschluss der SVV mit einer neuen Situation. Dass nichts passiert ist, kann aber nicht gesagt werden.

 

Frau Zimpel bedauert, dass heute immer noch über den Standort des Kinder- und Jugendzentrums gesprochen werden muss; denn sie hatte die Eröffnung für 2022 anvisiert. Sie versteht auch die Bedenken der Lärmbelästigung. Jedoch sieht sie das Kinder- und Jugendzentrum nicht am Wasserturm, sondern dort den Sport (Vereinssport, Schulsport) und auch eine Skateranlage. Aber für Kinder und Jugendliche mit Aktivitäten, Freiräumen und verschiedenen Projekten ist dieser Standort nicht passend. Er würde mit dem Vereinssport kollidieren bzw. in der Zusammenarbeit nicht funktionieren. Das Stadion am Wasserturm muss extra betrachtet werden. Jugendarbeit ist wichtig, aber nicht zur Nachwuchsgewinnung für Vereine gedacht. Jugendliche wollen mit dem Sozialarbeiter „schwatzen“, über Probleme sprechen oder auch einfach zur Ruhe kommen.  

 

Frau Beier, Kathleen: Jugendliche begeistern sich auch für Sport. Der Standort Gubener Straße ist auch bei Abriss „ein Fass ohne Boden“.

 

Frau Maaß: Aufgrund der zurzeit und auch künftig steigenden Kosten muss das Projekt konsequent angegangen werden.

 

Herr Engwicht: Seines Wissens gibt es im Stadion keine Fußballmannschaft mehr, so dass die Möglichkeit zur Nutzung der Sportanlagen besteht. Wichtig ist auch ein Sozialpunkt zum Chillen. Wenn in der Nähe das Jugendzentrum entsteht, ist dies ein optimaler Standort mit der Möglichkeit, die Schwimmhalle oder Skateranlage als auch den Festplatz oder die Mehrzweckhalle zu nutzen. Er bezeichnet die Gubener Straße 10 nicht als schlechten Standort. Sein Grund für die Ablehnung dieses Standortes ist der Abriss des Gebäudes (schade um Stuckdecken, Türen, Wandverkleidung), da es schützenswerte Forster Baugeschichte ist. Die Fraktion war aufgrund der Machbarkeitsstudie für die Umsetzung des Beschlusses. Weil jedoch die Umsetzung des Nutzungs-, Raum- und Kostenkonzeptes dann nicht möglich war, kam dieses Projekt nicht mehr in Betracht. Das Gebäude wird aber trotzdem wertgeschätzt. Ein Neubau sollte an dem für die Fraktion besten Platz erfolgen, nämlich das Stadion am Wasserturm, wo auch die Bedürfnisse der Nutzer bzw. Betreiber berücksichtigt werden.   

 

Frau Zimpel: Besser Abriss und Neubau mit Komplettnutzung als Leerstand. Warum einen neuen Standort entwickeln, wenn in der Gubener Straße bereits die Außenanlage vorhanden ist und ein Grundstückskauf erfolgte? Wie soll man den Bürgern erklären, dass die Südstadt entwickelt wird und die Nordstadt verkümmert? Die Fraktion hält am Standort Gubener Straße fest.

 

Herr Staudacher fragt nach Änderungsanträgen zum anfangs erwähnten Antrag der SPD-Fraktion. Dies ist nicht der Fall. Es erfolgt die Abstimmung über die durch Antrag geänderte Beschlussvorlage.

 

Abstimmung Stadtverordnete: 2/3/2

Abstimmung Sachkundige Einwohner: 2/2/0

 

Herr Staudach übergibt die Sitzungsleitung wieder an Frau Zimpel.